Michael Posch stellt bei der ezro seinen Pilotbetrieb für ein On-Farm-Energiemanagement-System vor.
Das Ziel des Projekts Stall 4.0 ist ein moderner Milchviehbetrieb, der gleichzeitig als nachhaltiger Energielieferant fungiert und dabei im Einklang mit Tierverhalten und Tierwohl arbeitet.
Der Stall von Michael Posch in Hochstätt bei Schechen beherbergt nicht nur ca. 65 Kühe und deren Nachzucht, sondern ist auch mit vielerlei Technik ausgestattet. Vieles läuft hier vollautomatisch. Für ein optimales Stallklima sorgt ein gut durchdachtes Belüftungssystem sowie LED-Leuchten, die ihre Helligkeit nach dem Tageslicht ausrichten. Durch den Melkroboter können die mit einem Pedometer ausgestatteten Kühe selbst entscheiden, wann sie gemolken werden wollen. Dabei werden die Milchmenge und die Inhaltsstoffe sofort gemessen und die Daten erfasst. Durch ein spezielles Eiswassersystem wird die Milch gekühlt. Daneben kommen u. a. noch Spaltenreiniger, Futterschieber und ein elektrischer Futtermischwagen zum Einsatz. Der Strom für alle diese Geräte kommt von einer lokalen erneuerbaren Energiequelle: der 205 kWp Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Stalles. Der Strom, der nicht selbst verbraucht werden kann, wird in das öffentliche Netz eingespeist.
Um die Automatisierung der Arbeiten und Abläufe im Stall tiergerecht zu optimieren und den selbst erzeugten Strom möglichst optimal und effizient zu nutzen und mit einer intelligenten Netzanbindung zu verknüpfen, soll im Projekt Stall 4.0 ein On-Farm-Energiemanagement-System realisiert werden. Das Forschungsprojekt Stall 4.0 wird von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Technischen Universität München in Kooperation mit weiteren wissenschaftlichen Institutionen und bayerischen Unternehmen bearbeitet. Als Pilotbetrieb wurde der Milchviehbetrieb von Michael Posch ausgewählt. Es finden umfangreiche Messungen zu den Energieströmen im Kuhstall statt, um daraus dann detaillierte Lastenprofile erstellen zu können. Um das Tierwohl und die Bedürfnisse der Kühe optimal erfüllen zu können, wird auch das Herdenverhalten möglichst genau erfasst und untersucht. Ein interessanter Ausblick dabei ist die mögliche Einbindung von Künstlicher Intelligenz.
Weitere Informationen zum Hightech-Kuhstall der Familie Posch und zum Projekt Stall 4.0 sind in den folgenden beiden Medienberichten zu finden.
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