Das Logistik-Kompetenz-Zentrum (LKZ) Prien und die Fachhochschule Kufstein Tirol erhalten für das grenzübergreifende Projekt „Nachhaltige Mobilität“ eine Förderung der Euregio Inntal im Rahmen des INTERREG-Programms 2021-2027. Zusammen mit Unternehmen und Kommunen kann dadurch länderübergreifend ein Konzept zur nachhaltigen Mobilität für Gewerbegebiete im Grenzgebiet zwischen Bayern und Tirol erarbeitet und die erforderlichen Schritte zur Umsetzung entwickelt werden.
Besonders in der Euregio Inntal spielt Mobilität eine wichtige Rolle. Hierfür gilt es, eine grenzüberschreitende, regional sinnvolle, umwelt- und anwohnerverträgliche Lösung zur Reduktion des Verkehrsaufkommens zu finden. In dem Projekt „Nachhaltige Mobilität“ werden die Gewerbegebiete Kiefersfelden und Langkampfen mit dem Ziel untersucht, eine modellhafte Übertragbarkeit auf andere Gewerbegebiete zu erarbeiten. Dank der Förderung kann nun im Gebiet zwischen Bayern und Tirol im Laufe eines Jahres unabhängig von den überregionalen Herausforderungen im Bereich Verkehr und Mobilität, mit denen die Region konfrontiert ist, ein weiterer Beitrag „von der Region für die Region“ zur zukunftsorientierten Gestaltung der Mobilitätswende geleistet werden.
In einer Zeit, in der verschiedene Mobilitätsformen und alternative Antriebe sowie der Klimaschutz zunehmend an Bedeutung gewinnen, stehen sowohl Unternehmen als auch Kommunen vor der Herausforderung, umsetzbare Lösungen für verschiedene Mobilitätsangebote für Mitarbeiter und Kunden zur Verfügung zu stellen. Auch die Gestaltungsmöglichkeiten von Zulieferverkehren und die Ausrichtung auf alternative Antriebe der Betriebsflotten und damit einhergehende Investitionen und Energiebedarfsermittlungen sind aktuelle Themen.
Die Erhöhung der Lebensqualität, die Reduktion der CO₂- und Lärm-Emissionen, die Unterstützung der lokalen Wirtschaft und die Förderung des grünen Images eines Standortes sind hier Nutzen einer „Nachhaltigen Mobilität“ für Unternehmen und Kommunen – nicht nur in der Stadt, sondern auch gerade im ländlichen Raum.
Die Gestaltung des regionalen ÖPNV ist eine Aufgabe, die bereits angegangen wird. Die grenzübergreifende Mobilitätsbefragung 2021 und die Einführung des länderübergreifenden Klimatickets sind Beispiele hierfür. Gemeinsam können leichter Lösungen für die deutliche Reduktion der Emissionen und des Verkehrs gefunden werden.
Die Projektpartner Fachhochschule Kufstein Tirol und Logistik-Kompetenz-Zentrum (LKZ) Prien haben sich daher zum Ziel gesetzt, zusammen mit den beteiligten Kommunen und ortsansässigen Firmen länderübergreifend einen Fahrplan zur nachhaltigen Gestaltung von Verkehr und Mobilität für Gewerbegebiete in der Grenzregion zu erarbeiten. Unterstützt wird das Projekt von der Wirtschaftskammer Tirol, der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern, der Wirtschaftsförderung des Landkreises Rosenheim, von Kufstein:mobil und den beiden Gemeinden Langkampfen und Kiefersfelden.
Die Projektpartner sind überzeugt, dass eine nachhaltige Mobilität einen wichtigen Beitrag zur Schaffung einer umweltfreundlichen und wirtschaftlich effizienten Zukunft der Euregio Inntal leisten kann.
„Durch unsere Partnerschaft mit der Fachhochschule Kufstein Tirol und den beteiligten Projektpartnern wollen wir gemeinsam mit den beiden Kommunen Kiefersfelden und Langkampfen sowie den dort angesiedelten Firmen Lösungen finden, den Wirtschaftsverkehr zu verlagern, zu vermeiden und den restlichen Verkehr nachhaltiger anzupassen oder auf alternative Antriebstechnologien mit der zugehörigen Ladeinfrastruktur und Mobilitätsformen auszuweichen“, erläutert Dr. Petra Seebauer, Geschäftsführerin der LKZ Prien GmbH. „Der grenzüberschreitende Erfahrungsaustausch bietet hier einen besonderen Mehrwert, um die notwendige Transformation der Region zu mehr Nachhaltigkeit und Erfüllung der Vorgaben zum Klimaschutz voranzutreiben.“
Prof. (FH) Dr. Mario Döller, Rektor von der Fachhochschule Kufstein Tirol, freut sich darauf, „neben dem Austausch mit den Mobilitätsstakeholdern auch die Erfahrungen aus dem Josef Ressel Zentrum Vision2Move in die Umsetzung dieses Projektes integrieren zu können“.
Für Hajo Gruber, Erster Bürgermeister der Gemeinde Kiefersfelden, „ist das Thema Verkehrsbelastung der Grenzregion im Inntal eines seiner Hauptthemen. Ziel der Studie sollte es sein, durch intelligente Systeme die Lebensqualität der Bürger, die Stärke des Gewerbes und die Zusammenarbeit über die Grenze hinweg zu verbessern“.
Andreas Ehrenstrasser, Bürgermeister der Gemeinde Langkampfen, sieht das Projekt pragmatisch: „Wir haben auf beiden Seiten der Grenze ähnlich begründete Verkehrssituationen. Ein wissenschaftlich begleitetes und dokumentiertes Erheben von Daten ermöglicht unter Umständen praktische Ableitungen in der Grenzregion zwischen Kiefersfelden und Langkampfen. Ob solche tatsächlich umsetzbar sind, wird sich weisen. Jedenfalls liegen schon bald Datenanalysen vor, die von den Entscheidungsträgern bewertet werden können.“
Esther Jennings, Geschäftsführerin der Euregio Inntal fasst zusammen: „Dieses Projekt ist ein weiterer wichtiger Schritt für eine nachhaltige Mobilität in unserer Grenzregion. Mit dieser Projektpartnerschaft liegen beste Voraussetzungen für eine optimale Umsetzung vor.“