Rosenheimer Energiedialoge informierten über Smart Home

Der Trend und das große Interesse zur Gebäudeautomation hält an. Dies zeigte sich auch am regen Zulauf zur Veranstaltung der „Rosenheimer Energiedialoge“ am 12. Juni 2024 an der Technischen Hochschule Rosenheim. In seinem Vortrag „Vom Sinn und Unsinn des Smart Home“ betonte Dr. Krödel, Professor für Gebäudeautomation im Studiengang Energie- und Gebäudetechnologie der Hochschule, dass es besonders wichtig sei, für die Planung die Bedürfnisse der Nutzer zu kennen.

Für Professor Krödel definierte eingangs die Automation als „die mit Hilfe von Maschinen realisierte Übertragung von Arbeit vom Menschen auf Automaten“ (Wikipedia 2010). Ziele der Gebäudeautomation sind neben der Steigerung der Energieeffizienz auch die Erhöhung der Sicherheit, beispielsweise gegen Einbruch, Brand und Rohrbruch, sowie die Verbesserung des Komforts. Trotz des Interesses am Thema äußerte das Publikum Bedenken bezüglich Hackerangriffen, Datenklau und Kontrollverlust.

Professor Krödel empfahl bei der Planung einer Gebäudeautomation eine individuelle Entscheidung darüber, welche Automatisierungsfunktionen genutzt werden sollten, unter Berücksichtigung von Kosten, Sicherheit und Komfort. Sein Institut für Gebäudetechnologie (IGT) entwickelte gemeinsam mit der Technischen Hochschule Rosenheim unterstützende Hilfsmittel, darunter eine Frageliste zur Evaluierung der Eignung eines Smart Homes sowie detaillierte Anforderungslisten für die Raumausstattung.

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt derzeit Automatisierungsmaßnahmen nur für größere Nicht-Wohngebäude vor, doch auch für kleinere Gebäude könnten solche Anforderungen in Zukunft gelten. In Bürogebäuden können Automatisierungsmaßnahmen nach Krödels Angaben bis zu 20 % Energie einsparen, während in Wohngebäuden die Einsparungen durchschnittlich bei 4 % liegen.

Es existieren verschiedene Systemarchitekturen in der Gebäudeautomation, von dezentralen Systemen mit Buskabeln wie KNX bis hin zu zentralen Systemen mit Funkverbindungen wie EnOcean. Jedes System bietet spezifische Vor- und Nachteile hinsichtlich Ausfallsicherheit, Flexibilität und Funkbelastung.

Die Veranstaltung bot den Teilnehmern Gelegenheit zur Diskussion und zum Austausch. Interessierte können die Vortragsfolien und Begleitunterlagen sowie weitere Informationen auf den Webseiten von Energiezukunft Rosenheim, Rosolar oder BUND Naturschutz abrufen.

Die Organisatoren erwarten beim nächsten „Rosenheimer Energiedialog“ zum Thema „PV-Balkonkraft: Die Vielfalt wächst – was ist sinnvoll?“ am 17. Juli 2024 um 19:00 Uhr erneut reges Interesse. Bereits ab 18:00 Uhr besteht die Möglichkeit zu einem Get-together auf dem Campus der Technischen Hochschule Rosenheim (Gebäude E, Raum E0.01).

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