KLIMA-FRAGE #10

Wie viel Energie spart eine LED-Lampe?

Pate der Frage: Prof. Dr. Dominikus Bücker, Technische Hochschule Rosenheim

LED-Leuchtmittel (Leuchtdioden) sind im Vergleich zu anderen Leuchtmitteln (z. B. Halogenlampen) echte Energiesparwunder. So lassen sich mit LEDs im Vergleich zu Halogenglühlampen ca. 75 Prozent des Energieverbrauchs einsparen (vgl. Öko-Institut e.V. 2018, S. 4). Im Vergleich zu klassischen Glühlampen verbrauchen LEDs sogar 80 bis 90 Prozent weniger Strom (vgl. Stiftung Warentest 2021). Denn im Gegensatz zu Glüh- und Halogenlampen, bei denen ca. 90 Prozent der Energie in ungenutzte Wärme umgesetzt wird, senden LEDs hauptsächlich Licht aus.

Doch LEDs haben auch noch andere Vorteile. So erreichen sie gleich nach dem Einschalten ihre maximale Helligkeit, beinhalten kein giftiges Quecksilber und sind besonders langlebig. Sie können mehr als 15.000 Stunden leuchten und sind somit 20-mal länger in Benutzung als herkömmliche Leuchtmittel (vgl. Zangl et al. 2010, S. 26f.).

Die LED-Technik hat sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt und heute liefern auch LED-Leuchten ein angenehmes Licht. Dabei sollte auf eine genügend hohe Leuchtkraft geachtet werden. Die Helligkeit wird bei Lampen in Lumen (lm) angegeben. Eine LED-Lampe mit 500 bis 800 Lumen entspricht in etwa einer 60-Watt-Glühlampe. Neben der Leuchtkraft sollte auch die Farbtemperatur (Angabe in Kelvin) ein Auswahlkriterium sein. Dabei kann zwischen Warmweiß und Kaltweiß unterschieden werden. Für Wohnräume sind LEDs zwischen 2000 und 3000 Kelvin geeignet. Im Büro hingegen empfehlen sich LEDs zwischen 3.000 und 5.300 Kelvin (vgl. eza!)

Durch den Wechsel auf LED-Leuchtmittel wird aber nicht nur Energie gespart, sondern auch Geld.

Eine 60-Watt-Glühbrine verbraucht bei einer täglichen Brenndauer von drei Stunden pro Tag ca. 66 kWh pro Jahr. Der momentane Strompreis (Januar 2022) liegt bei 36,19 Cent pro kWh (vgl. BDEW 2022, S. 13). Wenn eine 60-Watt-Glühbirne täglich drei Stunden leuchtet, kostet dies im Jahr ca. 23,78 Euro. Eine vergleichbar helle LED-Leuchte benötigt für die gleiche Brenndauer ca. 9 kWh und verursacht somit nur 3,26 Euro Stromkosten pro Jahr. Das heißt, nur durch den Ersatz einer Glühbirne durch eine LED-Leuchte lassen sich im Jahr ca. 20 Euro Stromkosten sparen. So sind die höheren Anschaffungskosten der LED-Leuchtmittel durch ihren geringen Energieverbrauch schnell wieder eingespart, oftmals bereits innerhalb eines Jahres.


Literaturverzeichnis:

BDEW (2022): BDEW-Strompreisanalyse Januar 2022. Haushalte und Industrie. Hg. v. Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. Online verfügbar unter https://www.bdew.de/media/documents/220124_BDEW-Strompreisanalyse_Januar_2022_24.01.2022_final.pdf.

eza! (2022): Auch LED-Lampe immer gleich ausschalten. Hg. v. Energie- und Umweltzentrum Allgäu GmbH. Online verfügbar unter https://www.eza-allgaeu.de/energietipps/led-lampen, zuletzt aktualisiert am 16.03.2022.

Öko-Institut e.V. (2018): EcoTopTen-Kriterien für LED-Lampen. EcoTopTen. Die Plattform für ökologische Spitzenprodukte. Hg. v. Öko-Institut e.V. Online verfügbar unter https://www.ecotopten.de/sites/default/files/ecotopten_kriterien_led_lampen.pdf, zuletzt geprüft am 16.03.2022.

Stiftung Warentest (2021): LED-Lampen im Test. Das beste Licht für Sie. Hg. v. Stiftung Warentest. Online verfügbar unter https://www.test.de/Lampen-im-Test-4436814-0/, zuletzt aktualisiert am 13.04.2021, zuletzt geprüft am 16.03.2022.

Zangl, Stéphanie; Quack, Dietlinde; Brommer, Eva (2010): PROSA Lampen in Privathaushalten. Entwicklung der Vergabekriterien für ein klimaschutzbezogenes Umweltzeichen. Studie im Rahmen des Projekts „Top 100 – Umweltzeichen für klimarelevante Produkte“. Hg. v. Öko-Institut e.V. Freiburg. Online verfügbar unter http://www.prosa.org/fileadmin/user_upload/Fallbeispiele/Lampen_Privathaushalte_2010.pdf, zuletzt geprüft am 16.03.2022.